Kung Fu Retreat Idylle

Impressionen eines Intensivseminars

In Impressionen by Kung Fu München

Eine Hütte…

Wenn eine Kung-Fu-Hütte (Seminar) ansteht, freue ich mich schon Monate vorher auf diese Zeit. Es ist für mich etwas ganz besonderes, diesen Termin wahrnehmen zu dürfen, liegt doch meine vergangene, intensive Zeit bei Sifu Baklayan schon weit über 10 Jahre zurück. Ich wohne nicht in der Nähe von München, sondern in Münster (Westfalen).

Kung Fu Retreat Intensivseminar

Kurz vor einer Hütte stellt sich mir die Frage: Warum nehme ich eigentlich stundenlanges Training und eine anstrengende Hin- und Rückfahrt auf mich? Stattdessen könnte ich zu Hause die Beine hochlegen und einen sorglosen Urlaub genießen. Wirklich? – Nein, ich würde etwas vermissen…

Kung Fu Retreat

Hütte heißt für mich: zusammen leben, sich selbst und die Umwelt bewusster wahrnehmen und ganz besonders die Übung und Verbesserung neuer oder bereits gelernter Techniken. Die Anmerkungen und Korrekturen von Sifu’s Seite sind fachkompetent und gehen auf individuelle Bedürfnisse ein. Sie holen mich so manches Mal zurück auf den Boden der Realität. Kung-Fu ist halt doch ein langer, langer Prozess 🙂

Die Ruhe beim Essen erfahre ich als Alternative zu dem dauerhaften Lärm, den man im Alltagsleben hat. Auch im Training ist Ruhe angesagt. Jeder Tag steht unter einem besonderen Thema. Obwohl nicht jedes Thema für mich gleich wichtig ist, sind es aber immer wieder Lichtblicke in einfache und komplizierte Zusammenhänge, die durch die Äußerungen Sifus erhellt werden. Einige von den Themen sind mir lange nachgegangen wie z.B. das „Loslassen“ und „Warum mache ich Kung-Fu?“.

Besonders genieße ich die Umsetzung der Kung-Fu (Hung-Gar) Prinzipien sowohl in der Theorie als auch in der Praxis. Bewegungen aus den Formen werden tatsächlich im Kampf und Übungen umgesetzt, was für viele andere Kampfkunst-Schulen nicht selbstverständlich ist. Die Betonung korrekter Stellungen und die damit verbundene Bedeutung im Kampf beschäftigt mich zusehends. Kung-Fu ist realistisch!

Die ca. 40-minütige Meditation morgens und abends ist für einen „Externen“ wie mich zwar noch immer gewöhnungsbedürftig, geht allerdings schon wesentlich besser, als auf meiner ersten Hütte. Knieschmerzen haben sich weitgehend gelegt, so dass das Wesentliche dabei mehr in den Blickpunkt kommt.

Zusammenfassend bringt mir eine Hütte jede Menge: arbeiten, entspannen, weiter denken, loslassen, sich öffnen, andere bereichern, etwas mitnehmen und, last but not least, auch Spaß haben 🙂

Kung Fu Retreat Idylle
Es grüßt aus dem Münsterlande jeden Kung-Fu Interessierten, alle Schüler der Münchner Siu-Lum-Pai Schule und besonders Sifu Baklayan,
Norbert