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Was ist Tai Chi Chuan?

In Tai Chi by Kung Fu München

Tai Chi, ein weicher Stil des Kung Fu, ist ebenfalls ein Bestandteil des Siu Lum Pai Trainingsprogramms. Es wird oft als „chinesisches Yoga“ oder als Bewegungsmeditation bezeichnet. Seine Einzigartigkeit rührt von der Suche nach Ruhe innerhalb langsamer Bewegungen her. Gleichzeitig wird versucht, geistige Wachsamkeit über die einzelnen Haltungen zu erzielen. In dem Maße, in dem ein harmonisches Gleichgewicht zwischen den Körperbewegungen und den geistigen Abläufen erreicht wird, ist es möglich, eine gute körperliche Verfassung, neue Vitalität und ein ausgefüllteres Leben zu erlangen. Aus diesem Grund wird das Tai Chi als eine der wertvollsten Errungenschaften der chinesischen Kultur betrachtet.

Ursprünglich wurde Tai Chi zum Zwecke des Faustkampfes entwickelt. Obwohl es heutzutage mehrere Tai Chi Stile gibt, verfolgen sie doch alle das gleiche Ziel, ruhiger zu werden, sowohl geistig als auch körperlich. Das führt zu perfekter Körperbeherrschung, einem Zustand, der zwar langer Übung bedarf, aber die Voraussetzung ist, um seinen Gegenspieler im Zaum zu halten.

Die Bedeutung des Tai Chi Chuan

Das Wort Tai Chi bezieht sich auf die kosmischen Kräfte von Yin und Yang. Ihr Wechselspiel führt zur Bildung von fünf Elementen: Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Sie bilden den Grundstein allen Lebens. Alles in der Natur läuft zyklisch ab. Alles, was passiert, lässt sich ebenfalls auf die kontinuierliche Wandlung von Yin und Yang zurückführen. Das Tai Chi Diagramm wurde geschaffen, um diese Umwandlung der Kräfte der Natur zu versinnbildlichen. Tai Chi Chuan (Kuen in kantonesisch) bedeutet Tai Chi Faustkunst, und es entwickelte sich aufgrund der Bedeutung dieses alten Symbols. Die Begründer des Tai Chi Boxens glaubten an diese höchsten philosophischen Prinzipien und bauten diese Kampfkunst auf dem, was sie als die höchsten physikalischen Gesetzmäßigkeiten ansahen, auf. Daher der Name Tai Chi Chuan, oder „Höchste, letztgültige Faust.“

Die Geschichte des Tai Chi Chuan

Wie es bei vielen Kampfkünsten der Fall ist, ist auch die Entstehung des Tai Chi nicht klar zurückzuverfolgen. Einige Historiker, sind der Auffassung, dass Tai Chi auf Übungen zurückzuführen ist, die während der Zeit Lao Tzu‘s, des traditionellen Begründers der Taoismus praktiziert wurden. Dies würde bedeuten, dass die Anfänge des Tai Chi im 6. Jahrhundert v. Chr. zu finden sind und dass diese Kampfkunst somit auf eine mehr als 2000 Jahre alte Geschichte zurückblicken kann. Als Ahnherr und offizieller Gründer des Tai Chi Chuan gilt aber von jeher Chang San-Feng, ein Taoist, der im 14. Jahrhundert gelebt hat und um den sich zahlreiche Legenden ranken.

Die Werte des Tai Chi Trainings

Gesundheit

In Übereinstimmung mit der chinesischen Heiltheorie besteht ein enger Zusammenhalt zwischen geistiger und körperlicher Gesundheit. Tai Chi ist eine Übungsmethode, die sich auf alle Teile des Körpers positiv auswirkt, sowohl äußerlich als auch innerlich, ohne dass dabei der Herzschlag oder die Atmung erhöht wird. Es stimuliert das zentrale Nervensystem, die Arbeit der Drüsen und den Stoffwechsel. In China wird zudem noch die vorteilhaften Auswirkungen auf das Verdauungssystem hinzugefügt. Darauf stützt sich die Aussage, dass Tai Chi den Gesundheitszustand derer verbessern kann, die an Hypertonie, nervösen Spannungen, Verdauungsstörungen, Gastritis, Rheuma, Herzstörungen und anderen Übeln leiden.

Sport

Im Tai Chi gibt es einen einzigartigen Wettkampf, der als “Tui Shou“ 推 手 oder „Stoßende Hand“ (Pushing Hands) bekannt ist. Zwei Spieler legen ihre Hände gegeneinander und versuchen, sich gegenseitig aus dem Gleichgewicht zu bringen. Das wichtigste ist, dass lediglich ein leichter Kontakt mit der Hand des Gegenspielers stattfindet, und man somit nur vom Tastsinn geleitet wird. Man gibt nach, lenkt und bleibt am Gegner dran, während die Hände der Übenden stets aneinander gefügt bleiben.

Durch diese Übungen lernen Tai Chi Schüler das Gleichgewicht zu halten, die Kraft einzuschätzen und die Bewegungen des anderen zu erfühlen.

Selbstverteidigung

Zusätzlich zu seinem therapeutischen Wert beinhaltet Tai Chi 180 Bewegungen, die allesamt der Selbstverteidigung dienen.

Alle Körperteile (Fäuste, Beine, Ellbogen, Knie usw.) werden für die Anwendung verschiedener Kung Fu Techniken benützt. Auch wenn der Bewegungsablauf bei der Übung in langsamer Geschwindigkeit ausgeführt wird, kann beim Kämpfen große Schnelligkeit und Kraft erreicht werden.