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6 Laute Qi Gong

In Tai Chi by Kung Fu München

Es ist auffällig, dass in der traditionellen Naturheilkunde, darunter auch der chinesischen Medizin, der menschliche Körper als ein offenes Fließsystem betrachtet wird. Ein System, in das etwas hineingelangt (Luft, Nahrung, Wahrnehmung: Anabolismus), aufgeschlüsselt wird, (Verdauung, Energieaufbereitung: Metabolismus) und ausgeschieden wird (über Nieren, Haut u. Darm: Katabolismus).

Auffällig deshalb, weil man dem dritten Aspekt, nämlich dem, was ausgeschieden wird, heute wenig Bedeutung beimisst, da es in einer auf Konsum ausgerichteten Gesellschaft und Medizin wichtiger erscheint, an was es dem einzelnen mangelt. So erfährt man immer wieder erstaunt, dass einem Vitamine, Mineralien, Proteine etc. fehlen. Das ist inzwischen normal. Viel schwieriger ist es jedoch, Menschen die Notwendigkeit von Fasten, Schwitzen, oder – allgemein gesagt – einer inneren Reinigung näher zubringen.

Der menschliche Körper ist ein System, in das etwas hineingelangt , aufgeschlüsselt wird und ausgeschieden wird.

In der traditionellen Naturheilkunde spielt die Reinigung und damit ein Augenmerk auf das, was vom Körper ausgeschieden wird, nach wie vor eine wesentliche Rolle. Denn solange der Körper seine Reinigungstätigkeit aufrecht erhält, dass heißt, die Fähigkeit beibehält, mit all den ihm zugeführten Giften und Stoffwechselprodukten fertig zu werden, müssen sich die Ärzte wenig Sorgen machen. Ist aber irgend etwas „verstopft“, so werden Maßnahmen für die Wiederherstellung des Fließsystems notwendig. Diese Anschauung wurde auch praktisch umgesetzt und die Reinigung des Körpers und Geistes von den angesammelten Giften mit verschiedenen „Reinigungsmethoden“ durchgeführt.

Da Religionen sich ursprünglich mit Geist und Körper befassten, hatten die Reinigungen oft auch einen religiösen Charakter. So sind in fast jeder Religion Fastenzeiten, Waschungen und andere Maßnahmen vorgesehen. Zu diesen anderen Maßnahmen könnte man die Übung des 6-Laute Chi-Gung (oder auch 6-Töne Chi-Gung) zählen, die eine tiefgreifende Wirkung auf die Organe entfaltet.

Es ist bekannt, dass jedes Organ von einer Membran (Fascie) umhüllt und geschützt wird (z.B. Lungenfell, Herzbeutel, Leberkapsel etc.). Für die chinesische Medizin stellt diese Hülle eine Art Regulierungssystem für die Temperatur und die Entgiftung des Organs – ähnlich unserer Haut – dar, die z.B. Hitze abgibt, wenn es zu heiß wird oder den Körper über die Schweißbildung entgiftet.

Da wir unsere Organe ständig Stress, Umweltverschmutzung, schlechter Ernährung, chemischen Zusätzen, Ängsten und – nicht zuletzt – einer schlechten Haltung aussetzten, kommt es zu Verstopfungen und extremen Ablagerungen in den Hüllen, die die Organe umgeben. Dadurch können sie ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen, was wiederum zu Überhitzung in den Organen führt, die deren Funktion langsam, schleichend und zunehmend beeinträchtigt, bis es zu Verhärtungen und schließlich zu Schrumpfungen kommt.

Die Übung des 6 Laute Qi Gong entfaltet eine tiefgreifende Wirkung auf die Organe.

Die 6 Laute wirken direkt auf die 12 Hauptorgane und ihre Funktionskreise, indem sie genau diese Organhülle entgiften und diese Gifte über die Haut ausscheiden. Dadurch steigt die Lebenskraft und der Schutz vor äußeren gesundheitsschädlichen Einflüssen. Menschen mit Schwierigkeiten in bestimmten Organsystemen wiederholen die entsprechenden Laute öfters, so dass auch eine spezifische Wirkung für jedes erzielt werden kann. Im übrigen hat sich beim Lesen von chinesischen Texten aus dem Shaolin-Kloster herausgestellt, dass diese Übungen auch in den Klöstern praktiziert wurden, und einige hochrangige Mönche damals diese Übungen ihren Schülern ans Herz legten und sogar entsprechende Gedichte hierzu verfassten.


Weitere Informationen
Wer wirklich Interesse hat, kann gerne individuelle Empfehlungen über Zeit, Dauer, und welcher Laut in welchem speziellen Fall praktiziert werden kann, einholen.