Der Gruß – Ging Lai

In Kung Fu by Kung Fu München

Der Gruß – Ging Lai 敬 禮 (Mandarin: Jing Li)

Jede Trainingsstunde beginnt und endet mit einer Verbeugung vor dem Sifu. Im Siu Lum Pai wird dazu die Handfläche der linken Hand über die rechte Faust gelegt.
Ebenso wie im Militär ist der Kung Fu Gruß eine traditionelle Methode, dem Lehrer Respekt zu erweisen. Der Gruß wird auch bei öffentlichen Auftritten ausgeführt. Hier hat diese Geste eine entscheidende Bedeutungen: Zunächst, dem Publikum respektvoll zu begegnen.

gruß - ging lai

Zweitens ist es eine Form, den Ursprüngen dieser Kunst und allen ihren Begründern Ehre zu erweisen. Und drittens symbolisiert die rechte Faust den Kämpfer und die linke Hand den Gelehrten.
Schließlich, und das ist der wichtigste Punkt, stellt die geöffnete Handfläche (linke Hand) eine Versiegelung oder Blockierung der Faust dar. Diese Bewegung erinnert uns daran, dass Kung Fu nicht missbraucht werden sollte. Im Einklang mit dem ausgeglichenen Geist des Buddhismus wurde die Kampfkunst der Shaolin zum Zwecke des Selbstschutzes entwickelt.

In der Tiger-Kranich Schule des Kung Fu findet ein spezieller Gruß vor und nach jeder Form statt. Dazu wird die rechte Hand zur Faust geformt und die Linke zur Klaue. Die fest zusammengeballten Finger der rechten Hand symbolisieren eine in den Boden gekrallte Tigerpranke, die linke Hand stellt die Klauen-förmige Ferse des Kranichs dar.

Beim Choy Li Fut bedeckt die linke Hand die rechte Faust, während beide Hände sich nach vorne bewegen. Dieser Gruß wird für gewöhnlich dreimal hintereinander vollzogen: einmal zu Ehren Meister Choy’s, das zweite Mal zu Ehren Meister Li’s und das dritte Mal im Namen Buddha’s. Wie man sieht, ist die Verbeugung weitaus mehr als nur ein gewöhnlicher Gruß. Sie ist tief mit der historischen Bedeutung verwurzelt, und stellt einen wichtigen Teil des Erbes der Shaolintradition dar.

Quelle
Kong‘ Siu Lum Pai Assoc